Kompetenz- und Informationszentrum
Wald und Holz

 

Projekte - Details

Anlage einer Modellpflanzung mit Pappel-Sortenschau auf dem landwirtschaftlichen Versuchsgut Eichhof zur Sicherung der Sortenbasis und zur Sortenpflege

Anschrift
Kompetenzzentrum HessenRohstoffe (HeRo) e. V.
Am Sande 20
37213 Witzenhausen
Projektleitung
Dr. Martin Hofmann
Tel: +49 5542 3038-361
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FKZ
22002406
Anfang
15.04.2006
Ende
14.04.2008
Ergebnisverwendung
Im Frühjahr 2006 wurde auf einem Auenstandort am Landwirtschaftszentrum Eichhof eine Pappelsortenprüfung mit Steckholzmaterial aus den Quartieren des ehemaligen Forschungsinstituts für schnellwachsende Baumarten in Hann. Münden erfolgreich etabliert. Neben der Sicherung der Mutterquartiere und Sortensammlungen des ehemaligen Forschungsinstitutes für schnellwachsende Baumarten war eines der Versuchsziele die Zulassung neuer Sorten nach den Bestimmungen des Forstvermehrungsgutgesetzes. Die im Test befindlichen Kreuzungsnachkommenschaften aus Züchtungsprogrammen des Instituts hatten überwiegend bereits in früheren Versuchsanlagen ein überdurchschnittliches Wuchspotenzial gezeigt. Am Eichhof gingen 55 Klone in die vergleichende Auswertung ein (Tab. 1). Diese wurden in 9 x 8 Meter großen Parzellen in drei Wiederholungen (165 Parzellen, Abb. 3) in Form von 20 cm langen Steckhölzern angepflanzt. Untersuchungsschwerpunkte dabei waren klonspezifische Ertragsunterschiede der Pappel-hybriden (v. a. Zuwachs, Triebanzahl, Überlebensrate), sowie deren Schädlingsresistenz. In Vorbereitung der Sortenzulassung (siehe 4.) wurden zusätzlich zum Versuchsstandort Eichhof, ausgewählte Zuwachsdaten der Versuchsflächen Wachtum und Wildeshausen zusammengestellt. Die Sortenunterschiede bezüglich Rostbefall sind erheblich. Acht Prüfglieder zeigen über zwei Versuchsjahre keinerlei Rostbefall. Als Nebenergebnis werden im Bericht die im Projekt vertieften Erfahrungen in der Pflanzenschutzmittelanwendung angegeben, die der Projektleiter Dritten auf Anfrage zur Verfügung stellt. Im Rahme der Projektbearbeitung wurde eine Broschüre "Energieholzproduktion in der Landwirtschaft" erstellt, die eine Übersicht zu den unterschiedlichen Aspekten der Kurzumtriebswirtschaft gibt. Die Broschüre wird Interessenten über www.fnr.de kostenlos zur Verfügung gestellt.
Aufgabenbeschreibung
In den 90er Jahren wurden im Rahmen des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe diverse, zum Teil sehr umfangreiche Projekte zu Anbau und Verwertung von schnellwachsenden Baumarten (Pappel, Weide u.a.) gefördert. Eine Konkurrenzfähigkeit zu Waldholz war damals jedoch meist nicht gegeben. Im Zuge steigender Preise für fossile Rohstoffe und der wachsenden Bedeutung der Biomassenutzung steigt der Holzbedarf in einigen Regionen Deutschlands aktuell derart stark an, dass sich die Holzpreise in eine Richtung entwickeln, die künftig eine ökonomische Relevanz von Feldgehölzen erwarten lässt. Durch Überführung auf Flächen des "Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen" sollen im Rahmen des Projekts Mutterquartiere und Sortensammlungen des zwischenzeitlich aufgelösten Forschungsinstitutes für schnellwachsende Baumarten dauerhaft gesichert werden. Kontinuierlich sollen neue, leistungsstarke Klone gesammelt und hinsichtlich Anbaueignung am Landwirtschaftszentrum Eichhof getestet werden. Auf früheren Arbeiten aufbauend sollen neue Sorten geprüft und in Kooperation mit der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg - Vorpommern nach den Bestimmungen des Forstvermehrungsgutgesetzes zur Zulassung angemeldet werden. Erst die Zulassung von standortangepassten Sorten ermöglicht eine Praxiseinführung mit erhöhter Ertrags- und Rechtssicherheit. Arbeitsplanung: Flächenanlage am Landwirtschaftszentrum Eichhof (Frühjahr 2006); wissenschaftliche Betreuung über 2 Jahre, Datenerhebung Boniturmaßnahmen, Auswertung; Schulung einer Fachkraft, die dauerhaft am Landwirtschaftszentrum Eichhof eingesetzt wird (2006- 2008); Sortenzulassung in Zusammenarbeit mit der Landesanstalt Mecklenburg - Vorpommern (2006;2007). Ergebnisverwertung: Wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten über die Steckholzabgabe; vorrangig jedoch Versorgungsfunktion landwirtschaftlicher Betriebe mit herkunftsgesichertem und kostengünstigem Vermehrungsgut; Verbreiterung der Sortenbasis durch Neuzulassung.

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