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Erneuerbare Energie aus Holz mindert CO2-Emissionen und ermöglicht sichere und kostengünstige Wärmeversorgung

Diskussion um CO2-Steuer auf Brennholz nicht nachvollziehbar

Die Wärmeerzeugung aus Holz ist als klimaneutral anerkannt, hat eine vorzügliche Emissionsbilanz und moderne Holzheizungen gelten zudem als hoch effizient und emissionsarm. Eine CO2-Steuer auf Holzbrennstoffe, wie sie für fossile Ressourcen erhoben wird, wäre fachlich nicht zu rechtfertigen.

Aktuelle Medienberichte zur Novelle des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG), in denen von einer möglichen CO2-Steuer auf klimaneutrales Brennholz die Rede ist, stoßen bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) auf Unverständnis. Die FNR vertritt die Auffassung, dass diese Diskussion fachlich in keiner Weise gerechtfertigt ist. Vielmehr sollte in der aktuellen Situation der Fokus darauf gerichtet werden, wie Holzenergie in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien zeitnah ausgebaut werden kann.

Um den aktuellen Preis- und Versorgungsrisiken bei Erdgas zu begegnen, erachtet es die FNR als dringend erforderlich, effiziente und emissionsarme Holzheizwerke zu errichten und insbesondere in den kalten Wintermonaten, wenn andere erneuerbare Wärmeerzeuger nicht ausreichend zur Verfügung stehen, kostengünstige Holzwärme in die Wärmenetze einzuspeisen. Deutschland verfügt über erhebliche ungenutzte Biomasse- bzw. Restholzpotenziale. Jetzt gilt es, nachhaltig verfügbare Energieholzressourcen bestmöglich zu erschließen und in Kombination mit z. B. Solarthermie und Wärmepumpen für eine schnelle Substitution der auf fossilen Brennstoffen basierenden Wärmeversorgung in Städten und Quartieren einzusetzen. Holzenergie und andere Bioenergie können damit spürbar zur Minderung von Preis- und Versorgungsrisiken im Gasmarkt beitragen.

Dem unbenommen muss weiterhin das Augenmerk auf die Reduzierung des Energieverbrauchs gerichtet sein.

 

Hintergrund

Über 50 % oder 1.283 TWh des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Wärmenutzung, 800 TWh davon sind der Gebäudebeheizung und Warmwasserbereitung zuzurechnen. Die Wärmeversorgung basiert dabei überwiegend auf klimaschädlichem Erdgas, das aktuell mit enormen Preis- und Versorgungsrisiken belastet ist.

Erneuerbare Wärme hat daran einen Anteil von etwa 15 %, allein die Holzenergie liefert ca. 2/3 davon. Mit 134 TWh steht CO₂-neutrale Holzwärme für sechs Prozent des jährlichen deutschen Endenergieverbrauchs. Zusätzlich bietet auch die Nutzung von Biogas und Biomethan klimafreundliche erneuerbare Wärme aus regional nachhaltig verfügbaren nachwachsenden Roh- und Reststoffen.

Holzbrennstoffe stammen in Deutschland aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung, gesichert durch das Bundeswaldgesetz. Über 75 % der Waldfläche ist gemäß Zertifizierungssystemen wie PEFC und FSC auditiert. Auch für in größeren Partien importierte Mengen z. B. an Holzhackschnitzeln und Holzpellets wird die Nachhaltigkeit über international etablierte Zertifizierungssysteme sichergestellt. Biomasse-Heizkraftwerke haben gemäß EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) und der nationalen Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung über die Vorlage von Zertifikaten die Nachhaltigkeit für die gesamte Erzeugungs- und Handelskette nachzuweisen.

Bei der überwiegenden Menge an Energieholz, das in Deutschland in Heizungen und Heizkraftwerken zum Einsatz kommt, handelt es sich nicht um Energieholz aus dem Wald, sondern um Energieholz, das als Restholz in industriellen Produktionsprozessen und als Abfallholz anfällt und der Kaskadennutzung zuzurechnen ist.

Die Emissionsbilanz der Energieerzeugung bzw. Wärmeerzeugung aus Holzbrennstoffen ist sehr positiv und wird jährlich vom Umweltbundesamt (UBA) in der Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger aktualisiert ausgewiesen.  Eine CO2-Vermeidung mit Holzenergie ist dabei - im Vergleich z. B. zu Wärmepumpentechnologien - sehr kosten- und fördereffizient.

Links:

https://href="mediathek.fnr.de/co2-emissionsfaktoren-der-warmebereitstellung.html

https://href="mediathek.fnr.de/klimafreundlich-heizen-mit-holz.html

https://href="mediathek.fnr.de/co2-kreislauf-vs-co2-anstieg-klimaschutz-mit-holzenergie.html

https://href="mediathek.fnr.de/klimaschutzer-energieholz-kohlenstoffkreislauf-von-holz.html

Pressekontakt:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Dr. Hermann Hansen
Tel.:        +49 3843 6930-116
Mail:       h.hansen(bei)fnr.de

PM 2022-62

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Holzenergie mindert CO2-Emissionen. Bild: FNR

Holzenergie mindert CO2-Emissionen. Bild: FNR