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Projektnews

Auf ein Wort… Interviews mit sechs Forstpraktikern

Waldklimafonds-Projekt NaWi über den Zustand und die Entwicklung in Buchenwäldern

„Die Bäume hier müssen in den nächsten Jahrzehnten mit einem Wasserdefizit zurechtkommen“, sagt Anselm Möbs, Bereichsleiter des Forstamts Nidda. Wissenschaftliche Prognosen lassen auf weitreichende Veränderung in seinen von Buchen, Eichen und Edellaubhölzern dominierten Beständen schließen. Bislang liegt Mittelhessen im klimatischen Buchenoptimum, doch Berechnungen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt prognostizieren in den nächsten Jahrzehnten ein Wasserdefizit für die Buchen, dessen Ausmaß ihre Überlebensfähigkeit in Frage stellt.

Herr Möbs ist einer von sechs Kooperationspartnern aus der Praxis, die im Sommer 2021 von den Wissenschaftlern des Waldklimafonds-Projekts NaWi zu der aktuellen Situation und ihren Einschätzungen zur Zukunft ihrer Wälder interviewt wurden. Zwei der Interviewpartner wurden auf ihren Waldflächen in Sachsen-Anhalt mit der Kamera begleitet.

Einer von ihnen ist Holger Koth, Forstbetriebsleiter des Landeswaldes Ziegelrodaer Forst in Sachsen-Anhalt. Er verzeichnet einen beträchtlichen Schadholzanfall sowie erhebliche Abgänge in allen Baumarten und sagt: „Den Bäumen geht es nicht besser!“

An allen Projektstandorten sind die Folgen der trockenen und heißen Sommer 2018 und 2019 auf den Zustand der Waldökosysteme noch immer spürbar. Trotzdem lassen sich zwischen den Untersuchungsstandorten Unterschiede verzeichnen und daraus wichtige Schlüsse für die Bestände an anderen Standorten gewinnen.

Die Gespräche mit den Praxispartnern von NaWi gibt Einblicke in die Wälder von heute und morgen und veranschaulichen die klimabedingten Herausforderungen der Forstbetriebe.

Das Vorhaben NaWi untersucht Buchenwaldflächen in Schleswig-Holstein, Hessen, Sachsen-Anhalt und Niedersachen. Die Wissenschaftler gehen dabei der Frage nach, wie sich ältere Buchenbestände an Klimaveränderungen anpassen und inwiefern dabei die Eingriffe des Menschen Einfluss auf die Anpassungsmechanismen der Rotbuche haben.

Verbundvorhaben: Anpassungsstrategien von Buchenwäldern bei unterschiedlicher Bewirtschaftungsintensität (NaWi)

Teilvorhaben 1: Einfluss der Bewirtschaftungsintensität auf die Bestandsentwicklung, die Nährstoffverfügbarkeit, die Boden-Kohlenstoffspeicherung sowie Bodentreibhausgasemissionen

Teilvorhaben 2: Einfluss der Bewirtschaftungsintensität auf die Versorgung mit Wasser, N und P sowie chemische Verteidigung mittels Phenolen/Tanninen

Teilvorhaben 3: Einfluss der Bewirtschaftungsintensität auf die Kapazität zur Kompensation von Stress durch Umweltveränderungen in Buchen

Weitere Informationen:

Pressekontakt:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Martina Plothe

Tel.:       +49 3843 6930-311
Mail:       m.plothe(bei)fnr.de

„Den Bäumen geht es nicht besser!“, sagt Holger Koth, Leiter des Forstbetriebs Süd, Landeswald Ziegelrodaer Forst (Sachsen-Anhalt). Quelle: Climate Concept Foundation - Website

„Den Bäumen geht es nicht besser!“, sagt Holger Koth, Leiter des Forstbetriebs Süd, Landeswald Ziegelrodaer Forst (Sachsen-Anhalt). Quelle: Climate Concept Foundation - Website