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Projektnews

Eichenwickler: Biomarker erlauben Prognose über Befallswahrscheinlichkeit von Wäldern

Neuanpflanzungen über frühzeitige Selektion steuern

Forschende des Institutes für Forstgenetik am Johann Heinrich von Thünen-Institut haben zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum in vier Eichenbeständen in Deutschland nach Biomarkern gefahndet, die eine Vorhersage über die Befallswahrscheinlichkeit von Eichenwäldern mit dem Eichenwickler ermöglichen. Das Verbundprojekt Eichen-Abwehr wurde von den Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) über den Waldklimafons gefördert.

Die Wissenschaftler identifizierten in den Inhaltsstoffen der Blätter zuverlässige metabolische Marker, mit denen sich befallstolerante und befallssensitive Bäume unterscheiden lassen, die unterschiedliche Abwehrstrategien gegen den Schädling verfolgen. Während die sensitiven S-Eichen deutlich häufiger unter Massenbefall mit den Raupen des Eichenwicklers leiden, produzieren die toleranten T-Eichen in den Blättern fraßhemmende Substanzen, die zum Verhungern der Raupen führen.

Aus der Relation unterschiedlicher Befallsgrade in verschiedenen Klimazonen Deutschlands und dem Anteil von T- und S-Eichen in den Beständen lassen sich Vorhersagemodelle für die Empfindlichkeit anderer Eichenwälder ableiten und Neuanpflanzungen besser steuern.

Um Anbauempfehlungen für die wichtige Baumart Eiche abzuleiten, sollen die neu entwickelten molekularen und biochemischen Marker zur frühzeitigen Selektion von Eichensämlingen mit erhöhter Schädlingstoleranz und zur Charakterisierung von zugelassenen Eichen-Saatgutbeständen hinsichtlich ihres Toleranzlevels eingesetzt werden.

Zugehörige Dateien:

Verbundvorhaben: Entwicklung von Biomarkern für ein Monitoring von

Schädlingstoleranten Eichen in unterschiedlichen Klimazonen; Akronym: Eichen-Abwehr
 

Teilvorhaben 1: https://www.waldklimafonds.de/index.php?id=13913&fkz=22WB411301

Teilvorhaben 2:  https://www.waldklimafonds.de/index.php?id=13913&fkz=22WB411302

Pressemitteilung des Thünen-Instituts:

https://www.thuenen.de/de/infothek/presse/aktuelle-pressemitteilungen/eichenwaelder-widerstandsfaehiger-machen-gegen-schaedlingsbefall/

Pressekontakt:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Martina Plothe
Tel.: +49 3843 6930-311
Mail: m.plothe(bei)fnr.de

Aus Blattwickeln geschlüpfte Eichenwickler. Die Ausbreitung dieses Kleinschmetterlings wird durch die Klimaerwärmung begünstigt. Quelle: Bernhard Tapken

Aus Blattwickeln geschlüpfte Eichenwickler. Die Ausbreitung dieses Kleinschmetterlings wird durch die Klimaerwärmung begünstigt. Quelle: Bernhard Tapken