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Wald und Holz

 

Wissenswertes

Die 4. Bundeswaldinventur

Daten über den Wald – Forschungsgrundlage für die Wissenschaft

Alle zehn Jahre wird der Wald in Deutschland neu bewertet. Dazu waren in 2021 deutschlandweit etwa 100 Aufnahmetrupps mit speziell geschulten Forstleuten im Rahmen der 4. Bundeswaldinventur unterwegs. Voraussichtlich im 4. Quartal 2024 werden die Ergebnisse veröffentlicht.

Bereits zur Gründung der Bundeswaldinventur (BWI) in den 1980er Jahren wurde ein Stichprobennetz im vier-mal-vier-Kilometer-Raster über das Land verteilt, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Nach der 1. BWI im Jahr 1986 (nur Westdeutschland) wurde mit der BWI 2 in 2002, der ersten gesamtdeutschen Inventur, das Netz über Ostdeutschland ausgeweitet und ist seit der 3. BWI im Jahr 2012 in vielen Bundesländern nochmals verdichtet worden.

Permanentes Stichprobennetz

An speziellen Stichprobenpunkten, die mit einem im Boden versenkten Metallstab unsichtbar markiert sind, nehmen die Forstleute über 150 Merkmale auf: Dazu gehören zum Beispiel Baumarten, Baumhöhe und Durchmesser von ausgewählten Stichprobenbäumen sowie Art und Menge an Totholz. Wie das abläuft, zeigt anschaulich ein BWI-Infovideo vom Thünen-Institut und der FNR (Youtube).

Grunddaten der Bundeswaldinventur
  • Betriebsart
  • Eigentumsart
  • Waldstruktur
  • Baumarten
  • Alter
  • Baumdurchmesser
  • Baumhöhe an ausgewählten Probebäumen
  • Geländemerkmale
  • Besondere Baummerkmale
  • Totholz
  • Landnutzung vor oder nach Wald

Die Bundeswaldinventur ist ein Gemeinschaftswerk von Bund und Ländern. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Thünen-Institut für Waldökosysteme mit der Bundesinventurleitung beauftragt, das auch die Ergebnisse bundesweit zusammenfasst. Stichtag für die Auswertung der Daten ist der 1. Oktober 2022. Voraussichtlich im 4. Quartal 2024 werden die Ergebnisse veröffentlicht.

Informationsquelle für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft

Für Bund und Länder ist die Bundeswaldinventur eine zentrale Informationsquelle für die Waldpolitik. Mit ihren Daten werden forstliche Interessen in der Europäischen Union (z. B. bei Klimaverhandlungen) vertreten und der Wirtschaft Planungsgrundlagen etwa für die Entwicklung und Errichtung von Verarbeitungskapazitäten gegeben. Außerdem sind die Daten fester Bestandteil von internationalen Berichten, wie sie beispielsweise das Kyoto-Protokoll und die Klimarahmenkonvention fordern. Nicht zuletzt dienen die Ergebnisse aus der Bundeswaldinventur der Wissenschaft als wichtige Datenbasis, um zu weiteren Erkenntnissen über die Entwicklung des Waldes zu gelangen: Das ist in Zeiten des Klimawandels wohl wichtiger als je zuvor.

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Pressekontakt:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Jürgen Heup

Tel.: +49 3843 6930-315
Mail: j.heup(bei)fnr.de

Die Vermessung des Waldes: Deutschlandweit sind derzeit Aufnahmetrupps für die 4. Bundeswaldinventur in den Wäldern unterwegs. Foto: Axel Schmidt - www.axelschmidt.net

Die Vermessung des Waldes: Deutschlandweit sind derzeit Aufnahmetrupps für die 4. Bundeswaldinventur in den Wäldern unterwegs. Foto: Axel Schmidt - www.axelschmidt.net