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Wissenswertes

Oh, Tannenbaum: Weihnachtsbaum trotz Klimawandel?

Naturbäume punkten mit guter Ökobilanz. Der Weihnachtsbaum aus dem Wald behält auch und gerade in Zeiten des Klimawandels seine Berechtigung. Es empfiehlt sich der Kauf eines Baumes im lokalen Forstamt oder auf dem Hof eines Erzeugers aus der Region, am besten aus zertifiziertem Bestand.

Alternative „Christbäume“ aus Kleiderbügeln, Flaschenbürsten oder grünen Eierkartons wetteifern im Netz mit Exemplaren aus aufgeblasenen Einweghandschuhen, hochgestapelten Kissen im Goldbezug, unter der Zimmerdecke baumelndem Weihnachtsbaumschmuck oder als stilisierte Tanne an die Wand gepappten Kugel-Stickern. Selbst vor dem Schmücken seiner hölzernen Trittleiter machte ein Pfiffiger nicht halt. Über die Klimabilanz mancher Kreation ließe sich munter spekulieren.

Indes rät der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) zum Naturbaum. „Trotz Trockenheit und Käferbefall stehen genügend Weihnachtsbäume aus heimischer Erzeugung zur Verfügung“ versichert DFWR-Geschäftsführer Franz Thoma. Der Kauf eines regionalen und PEFC-zertifizierten Weihnachtsbaumes sei eine Entscheidung zugunsten von Nachhaltigkeit und Klimaschutz, so Thoma. Transportwege, Treibstoffaufwand und CO2-Ausstoß seien überschaubar; Waldbesitzende der Region erzielten mit dem Baumverkauf zudem Erlöse, die ihnen für die Wiederbewaldung zur Verfügung stünden.

Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt gleichfalls den Kauf eines Naturbaumes, am besten aus dem Wald vor Ort. Sind die Bäume auf einer Öko-Plantage herangewachsen und mit einem Bio- oder FSC-Siegel zertifiziert, hat das UBA selbst gegen den Erwerb nichtheimischer Arten wie Nordmanntanne oder Stechfichte nichts einzuwenden. „Auf Öko-Plantagen kommen keine Herbizide zum Einsatz; die Bäume wachsen in Mischkulturen, dadurch sind sie weniger schädlingsanfällig“, lautet das Argument aus dem Amt.

Nach Schätzungen der britischen Organisation Carbon Trust, die sich seit 2001 weltweit u. a. für die Reduzierung des CO2-Fußabdruckes einsetzt, liegt die CO2-Bilanz eines zwei Meter hohen natürlichen Weihnachtsbaumes, der am Ende im heimischen Ofen landet oder zur Stromerzeugung im Kraftwerk verbrannt wird, bei 3,5 Kilogramm CO2-Äquivalent, während Rohstoffe, Herstellung, Transport und Entsorgung eines gleich großen künstlichen Baumes mit etwa 40 Kilogramm CO2-Äquivalenten zu Buche schlagen. „Wenn Sie also einen künstlichen Baum zu Hause haben, müssen Sie ihn für mindestens zehn Weihnachten wiederverwenden, um seine Umweltauswirkungen niedriger zu halten als die eines echten Baumes“, so Carbon-Trust-Managing-Director Darran Messem.

Übrigens will auch der immer beliebter werdende Kauf eines Baumes mit Ballen zum späteren Auspflanzen gut überlegt sein. Nach Angaben der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald liegt der Anteil im Topf verkaufter Bäume derzeit bei zehn bis zwölf Prozent. Ausgepflanzt werden darf das Topf-Exemplar später zwar im eigenen Garten, nicht aber im Wald.

Wissenswertes rund um den Weihnachtsbaum

  • In Deutschland wurden dem Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) zufolge in den vergangenen Jahren 25 bis 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. 
  • Der Trend zur Regionalität nimmt zu: Laut Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wird jeder dritte Baum direkt beim Erzeuger gekauft.
  • Die Nordmantanne steht bei den Deutschen in höchster Gunst, gefolgt von Blaufichte, Rotfichte und Nobilistanne (HDH).
  • Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet nach Angaben des Bundesverbandes der Weihnachtsbaumerzeuger (BVWE) in zehn Jahren Wachstumszeit bis zur Ernte145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff.
  • Weihnachtsbäume kamen je nach Quellenangabe im 15. bzw.16. Jahrhundert in Mode, aufgestellt etwa auf dem Rigaer Markt oder in Straßburger Zunfthäusern. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wurden Weihnachtsbäume neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt. 1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein. Lange Zeit blieben Tannen und Fichten den wohlhabenden Kreisen als Weihnachtsbäume vorbehalten. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Weihnachtsbaum in allen gesellschaftlichen Schichten durchgesetzt.
     

Weitere Informationen:

Weihnachtsbäume kamen je nach Quellenangabe im 15. bzw.16. Jahrhundert in Mode, aufgestellt etwa auf dem Rigaer Markt oder in Straßburger Zunfthäusern. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wurden Weihnachtsbäume neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt.

Weihnachtsbäume kamen je nach Quellenangabe im 15. bzw.16. Jahrhundert in Mode, aufgestellt etwa auf dem Rigaer Markt oder in Straßburger Zunfthäusern. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wurden Weihnachtsbäume neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt.